„Solange man die wirkliche Erkrankungsursache fortbestehen lässt,
sind alle Heilmethoden nur Tropfen auf den heißen Stein.“
Prof. H. Much
Die Neuraltherapie ist eine Reiz-, Regulations- und Umstimmungstherapie mit Hilfe von Injektionen. Sie nutzt lokale pharmakologische Wirkungen der eingesetzten Lokalanästhetika, segmentale und
suprasegmentale Vernetzungen, muskuläre Funktionsketten und die Beeinflussung von Störfeldketten zur Diagnostik und Therapie. In besonderen Fällen werden auch pflanzliche und bakterielle
Reizstoffe als Quaddeln oder extern appliziert.
Bei der Neuraltherapie unterscheidet man eine Störfeldtherapie und eine Segmenttherapie.
- Bei der Segmenttherapie wird der Körper in so genannte Segmente oder Dermatome eingeteilt. Es werden
Injektionen in die Umgebung des erkrankten und gestörten Bereiches durchgeführt. Solche Injektionen werden entweder in die Haut, in das Bindegewebe, an Gelenke, in schmerzhafte
Muskelverhärtungen, an Akupunkturpunkte, in Blutgefäße oder (seltener) an Nerven und Nervenschaltstellen durchgeführt. Die Auswahl richtet sich nach der Erkrankung.
- Bei der Störfeldtherapie geht man davon aus, dass viele chronische Erkrankungen durch einStörfeld
ausgelöst werden. Narben, erkrankte Zähne, Entzündungen und Bakterienherde, alte Verletzungen können Störungen hervorrufen und den Organismus belasten. Es ist daher von großer Bedeutung eine sehr
gründliche Krankenbefragung (Anamnese) durchzuführen. Das Neuraltherapeutikum wird dann in das Störfeld, z.B. die Narbe, injiziert. Mit viel Glück kann es dabei schon bei der ersten Injektion zum
so genannten „Sekunden-Phänomen“ kommen: einer Spontanheilung. Meist dauert es aber mehrere Injektionen, bis eine Besserung eintritt.